Bürgergenossenschaft Backstube Bobbau eG gegründet
Eine Erfolgsgeschichte wird seit dem 18.04.2024 fortgeschrieben. Im Jahre 1735 haben Bauern in der Gemeinde Bobbau die Backhausgemeinschaft gegründet. Das war der Startschuss für eine lange Tradition, welche über 250 Jahre für einen Treffpunkt im Ort und Platz der Begegnung und der Kommunikation sorgen sollte. Was mit einem Erdbackofen in der Dorfstraße begann wurde 1790 mit dem Bau der Gemeinschaftsbäckerei fortgesetzt. Bis 1986 wurde an dieser Stelle Brot, Brötchen und Kuchen gebacken.
Ab November 1992 wurde dem Haus wieder Leben eingehaucht. Als Hexenstübchen versorgte es wieder mit Köstlichkeiten vom Herd und aus der Pfanne und war Raum für Begegnung, Kommunikation und Austausch. Nunmehr stand das Objekt seit über 10 Jahren leer und fristete ein trauriges Dasein, welches der Verein Geschichte(n) bewahren e.V. beenden und ein Platz der Begegnung in der Dorfmitte schaffen wollte.
Der Eigentümer hat das Haus sowie Grund und Boden an den Verein übertragen. Um die Bevölkerung auf dem Weg zur Begegnungsstätte mitzunehmen, haben sich einige Enthusiasten entschlossen, die Erfolgsgeschichte aufleben zu lassen und eine Bürgergenossenschaft zu gründen.
Am 18. April 2024 fanden insgesamt 15 Gründer zusammen um den offiziellen Akt zu vollziehen. Marion Kostow, welche zur ersten Vorsitzenden gewählt wurde, zeigt sich hoch erfreut über das Vertrauen, aber auch die Resonanz: „Wir hatten den Wirtschaftsplan aufgestellt und dort mit 20 Anteilseignern und 25 Anteilen gerechnet. Zur Gründung lagen bereits 19 Beitragserklärungen mit 22 gezeichneten Anteilen vor.“ Da die Satzung es ermöglicht das sich sowohl Privatpersonen aber auch Vereine und Firmen beteiligen können, ist die Resonanz enorm. Mit der Firma Blaschke Bau AG hat auch die erste Firma ein deutliches Zeichen gesetzt, „Da eine Beitrittserklärung aus Wolfen, Muldenstein und sogar aus Berlin stammt, zeigt das wir mit der Idee überzeugen konnten.“, ist die Vorsitzende sichtlich stolz.
„Da seit den ersten Veröffentlichungen die Telefone nicht mehr still stehen, werden wir am Donnerstag, 6. Juni 2024 um 17.00 Uhr eine Informationsveranstaltung im Wasserturm Bobbau durchführen.“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der Bürgergenossenschaft, Matthias Berger.
„Neben der Begegnungsstätte mit Café und kleiner Gastronomie, steht die soziale Dienstleistung im Mittelpunkt.“, erklärt Berger. So soll ab Juli ein männlicher Dorfkümmerer angestellt, ab 2025 eine „Schwester Agnes“ in einem Gesundheitskiosk ältere Menschen im Lebensalltag unterstützen. Das Haus aber auch Begegnungsstätte für Initiativen, Vereine und Informationssuchende sein, aber vor allem sollen ganz viele Geschichte(n) erzählt und bewahrt werden. Vormittags soll das Objekt dann für die Projektarbeit mit Schulklassen genutzt werden, erklären die Vorsitzende und der Aufsichtsratsvorsitzende.
Gründungsmitglieder